Nachdem dieser Astronaut für 300 Tage im All war, erwartete ihn eine andere Welt

Viele Menschen wünschen sich schon im Kindesalter Astronaut zu werden. Nur sehr wenige folgen diesem Wunsch und noch weniger erreichen dieses enorm große Ziel, da es einem einiges abverlangt, wirklich ins All zu fliegen und dort diesen Beruf mit Bravur auszuführen. Hartes Training, eine hohe Kondition und viel technisches Geschick wird hierbei vorausgesetzt. Doch einer derjenigen, die dieses Ziel erreicht haben, setzte dem Ganzen einen neuen Maßstab. Sergei Krikalev, ein Kosmonaut, verbrachte ganze 300 Tage im All und erlebte dabei unglaubliches.



Sergei verbrachte schon einmal seine Zeit im All, doch dieses Mal war es anders. Sein zweiter Flug ins All sollte viel länger andauern, als andere je im All verbringen werden. Die Reise führte ihn zur Raumstation Mir, die in etwa 321 Kilometern über der Erde zu finden ist. Doch auf der Raumstation hatte er nur einen Gedanken: Wann würde er wieder seine Familie sehen können?
Die Geschichte von Sergei

Man könnte meinen, dass so manche Astronauten und Kosmonauten einfach ins Windeseile in diese Position gelangt sind, so wie andere durch eine kurze Ausbildung in ihre jeweiligen Berufe rutschen. Doch so war es keinesfalls. Sergeis berufliche Laufbahn begann in einem Studium für Maschinenbau und daraufhin folge eine Ausbildung zum Piloten. Diese beiden Punkte waren Bausteine für seine Kosmonauten Karriere. Zu Beginn absolvierte er seine Rettungsmission im Orbit, später folgte seine erste erfolgreiche Reise zur Raumstation Mir, zu dieser er nach einiger Zeit erneut eingeladen wurde. Doch seine zweite Reise sollte nicht so einwandfrei ablaufen.



Um überhaupt erst erneut zur Raumstation aufzubrechen, verbrachte Sergei ein komplettes Jahr im Training für eine solche Reise durchs All. Ohne dieses Training wäre es ihm nicht möglich, 5 Monate im Weltraum zu verbringen. Denn 5 Monate waren die eigentliche Dauer dieser Reise, doch Sergei wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass sie einige Zeit länger andauern sollte. So begab es sich, dass Sergei in Begleitung von zwei anderen Kollegen sich am 19. Mai 1991 auf die Reise machte. Zu diesem Zeitpunkt wurde jedoch ein Fehler begangen, Sergei war der einzige Flugingenieur der Crew.
Angekommen an der Raumstation

Teil von Sergeis Team war die erste britische Astronautin Helen Sharman. Helen beschrieb Sergei als einen sehr ruhigen Menschen, der unter normalen Umständen nicht so schnell seine Fassung verlieren würde. Anders als er, bekam Helen schnell Angst, wenn es zu einer gefährlichen Situation kam. Als sich die Besatzung der Raumstation näherte, hatte Helen Panik, dass es nicht gutgehen würde, da eine falsch kalkulierte Bewegung fatal enden könnte. Doch alles ging gut und sie landeten ohne Probleme. Die Raumstation war jedoch kein angenehmer Ort, der Geruch war unangenehm und die Geräte gaben laute Geräusche von sich.



Doch abgesehen von den negativen Eindrücken dieser Raumstation war Sergei ein Fan von diesem Ort. Helen meinte, dass Sergei sich dort sehr wohl fühlte, so als wäre es für ihn ein heimischer Rückzugsort. Sergeis Lieblingsmoment im All war stets der Blick auf unsere Erde, da es von der Raumstation einfach unglaublich faszinierend aussah und er sich so frei wie noch nie fühlte, wenn er dort oben war. Doch wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass nicht alles so spaßig bleiben würde.
Nur noch zu zweit

Sergeis Crew war nach der Ankunft jedoch nicht alleine auf der Raumstation. Schon vor deren Reise begaben sich Kosmonauten auf die Reise zu der Station, mit denen er und seine Crew dort 8 Tage zusammenarbeiteten und die Erde betrachteten, um bestimmte Orte ausfindig zu machen. Die Reise für diese Kosmonauten war jedoch schon bald zuende und so kam es, dass diese die Raumstation verlassen mussten, in Begleitung mit Helen, die nur einen kurzfristigen Auftrag dort oben hatte, der bereits erledigt war. Somit war Sergei nun nur noch in Begleitung von Kosmonaut Anatoly Artsebarsky.



Die Tage vergingen, während Sergei und sein Kollege auf der Raumstation verweilten, doch es gab wenig Neuigkeiten von der Erde für die beiden Kosmonauten. So arbeiteten sie bis August, bis sie plötzlich eine beunruhigende Nachricht aus Sergeis Heimatstadt erhielten. Die Nachricht besagte, dass die kommunistischen Führer der Sowjetunion damit begannen, gegen den damaligen Führer der Sowjetunion Michail Gorbatschow Proteste zu führen. Der Rote Platz in Moskau wurde von den Kommunisten gestürmt und die Union begann zu zerfallen. Das bereitete Sergei große Sorgen, da es unklar war, welche Folgen das für ihn und seine Mission haben würde.
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