Mit der Decke in der Hand


Als der Arbeitstag endete, zögerte Rebecca keine Sekunde. Getrieben von ihrem Mitgefühl, machte sie sich direkt auf den Weg zum Laden, fest entschlossen, dem Mann auf der Parkbank zu helfen. Die Luft trug bereits die erste Kälte des nahenden Winters in sich, und Rebecca wusste, dass Schneeflocken nicht mehr lange auf sich warten lassen würden. Ihr Bild war klar: der Mann, frierend auf der kalten Bank, ausgeliefert den widrigen Witterungsbedingungen.

Ihr Plan war ebenso simpel wie von Herzen kommend: Sie wollte ihm eine warme Decke kaufen. In Gedanken sah sie ihn schon vor sich, wie er sich die Decke um die Schultern wickelte, ein wärmender Schutz gegen die Kälte der Nacht. Diese Vorstellung erfüllte sie mit einem wohligen Gefühl, so wie sie hoffte, dass die Decke auch dem Mann Wärme und Geborgenheit schenken würde. Mit der neu erworbenen Decke in der Hand näherte sich Rebecca dem Mann, ein Wechselspiel aus Nervosität und Entschlossenheit in ihr brodelnd. Ihre Hände umschlossen die weiche, warme Decke, leicht feucht vor Schweiß. Wie würde er reagieren? "Wird er dankbar sein oder meinen, dass ich mich aufdränge?", fragte sie sich innerlich.