Jack fühlte sich offenbar wohl in dieser kleinen Wohnung. Sie war genug für ihn. Aber Laura fand das nicht optimal. Das sollte ja nur ein vorübergehender Zustand sein. Sie wollte ganz normal ein Haus haben, genügend Platz und sie wollte es schön haben. Wie andere auch. Jack jedoch war wenig ambitioniert, etwas zu ändern. Vor allem tat er kaum was dafür. Aber Laura beschloss, sich nicht zu viele Gedanken zu machen, das würde schon alles werden. Mit der Zeit..
An all das erinnerte sie sich, als sie jetzt auf ihrem Stuhl saß und den Brief in Händen hielt. Jetzt hätten sie es so gut haben können. Sie hatten gewonnen. Sie hätten das teilen können. Aber langsam fiel ihr auf, dass sie sich ja prima rächen könnte. In ihrem Kopf formte sich ein Plan und sie musste lächeln. Tja lieber Jack, du bist echt am falschen Tag zur Tür raus gegangen. Wärst du gegangen, wenn du das gewusst hättest? Sicher nicht. Schauen wir mal, was sich Laura ausgedacht hat.
Rache ist süß!
Er wusste ja noch gar nicht, was hier los war. Das er einen Fehler gemacht hatte. Er war genau zur falschen Zeit zur Tür hinaus gegangen. Sie hatten so viele Jahre Probleme mit dem Geld gehabt. Jahrelang hatte sie gehofft und geträumt, dass sie gewinnen würden, um endlich frei sein zu können. Genau das war jetzt passiert. Und er war weg. Sie jedoch hatte keine Probleme. Sie würde Geld brauchen, sie musste umziehen und das kostete Geld. Ohne den Gewinn wäre es finster gewesen für sie.
Wäre er nicht gegangen, hätten die beiden einfach ein schönes Glück teilen können. Nach sieben Jahren verließ ihr Mann sie von jetzt auf gleich. Im genau falschen Moment. Ist das nicht irgendwie ironisch? Aber Laura war dennoch traurig. Er hatte wirklich gedacht, sie würde ihn nicht mehr lieben. Das war nie der Fall gewesen. Sie hatte einfach den Kopf voll gehabt aus Sorgen, vor allem um Geld! Warum hatte Jack nicht mit ihr gesprochen? Das waren die Fragen, die Laura in diesem Moment beschäftigten.
Das Leben muss weiter gehen
Laura war bis zu dem Moment, als sie den Brief fand, überzeugt davon, dass Jack und sie ewig zusammen bleiben würden. Aber nachdem sie den Brief gelesen hatte, war ihr auch klar, das Leben, wie sie es bisher kannte, war ab sofort vorbei. Sie musste neu anfangen, ohne Jack. Sie fühlte in sich hinein und stellte fest, dass ihr der Gedanke sogar gefiel. Ein Leben ohne Jack, hatte seinen Reiz. Sie hatte es in ihrer Ehe nicht immer leicht gehabt.
Das war von Anfang an so gewesen. Als sie frisch zusammengezogen waren damals, arbeitete Laura in einem Restaurant als Kellnerin. Sie musste hart arbeiten und kam oft erst spät nach Hause. Jack arbeitete zu der Zeit in einer Bar und wenn sie Feierabend hatte, besuchte sie ihn auf der Arbeit. Sie war einfach gern mit ihm zusammen gewesen. Aber war Jack immer treu? Nach Jahren bekam sie plötzlich Zweifel daran.
Sie wurde unsicher
Damals besuchte sie ihren Jack so oft es ging in der Bar, in der er arbeitete. Aber mit der Zeit fiel ihr auf, dass die Leute, die immer da waren, sie seltsam ansahen. So als wüssten sie mehr als sie. Ging ihr Jack fremd? Hatte er ein Verhältnis mit einer der weiblichen Gäste? Sie beschloss, ihm zu vertrauen und jetzt keine Gespenster zu beschwören. Sie konnte ja nicht ahnen, was wirklich los war.
Da sie wirklich all die Jahre Geldprobleme hatten, spielte sie regelmäßig Lotto. Meistens verlor sie oder hatte nur kleine Gewinne. Sie gab die Hoffnung aber nicht auf, dass sich das eines Tages ändern würde. Und eines Tages war es soweit. Sie hatte gewonnen! Das bedeutete, die Geldprobleme würden vorbei sein. Auf einmal, mit nur einem Gewinn. Und Jack war weg, das wiederum bedeutete, sie konnte das Geld für sich behalten..
