Während die Mutter zur Toilette geht, steckt die Kellnerin ihrem Mann einen Brief zu

Zeit, sich der Wahrheit zu stellen

Während das alles geschah, sah die Kellnerin zu. Sie wollte etwas dazu sagen, aber sie wusste nicht, wie sie das anstellen sollte. Also wartete sie, bis Jackie auf die Toilette ging. Sie musste das einfach loswerden, was sie über das Ganze dachte. Über das Bild, das sie sah, über die anderen, die einfach nur blöd zusahen. Daher nutzte sie die erstbeste Gelegenheit und legte dem Mann den Zettel hin, den sie vorbereitet hatte, als die Familie noch gegessen hatte.



Jackie wusste davon ja nichts. Sie dachte, ihr Mann ist so anziehend, dass die Kellnerin sich einfach nicht beherrschen konnte. Sie wusste nicht, dass es sich um sie dreht und nicht um ihren Mann! Sie sah einfach nur, dass eine Fremde die Gelegenheit nutzte, als sie weg war und ihrem Mann einen Zettel zuschob.

Süße Rache

Als Jackie also sah, wie ihr Mann den Zettel las, beschloss sie, ruhig zu bleiben und sich erst mal wieder hinzusetzen. Sie wollte aber wissen, was da stand! Als er sah, wie beunruhigt sie war, reichte er ihr sofort den Zettel, damit sie nicht einen Moment länger als nötig in Sorge sein musste. Er wollte nicht, dass sie sich unnötige Sorgen macht. Er liebte sie und das würde auch so bleiben. Jackie bekam also den Zettel zu lesen.



Sie las also endlich den Zettel und lächelte. Sie konnte nicht glauben, was da stand! Sie war auf keinen Fall mehr wütend, ganz im Gegenteil. Sie war glücklich und dankbar und hätte die ganze Welt umarmen können. Sie drückte ihren Mann und entschuldigte sich bei ihm, dass sie ihn unnötig verdächtigt hatte. Aber was stand denn nun auf diesem Zettel?

Trinkgeld ist nicht jedermanns Sache

Auf dem Zettel stand, dass sie Jackie für mutig findet, dass sie kein Trinkgeld wolle, ganz im Gegenteil, dass sie eine der Pizzas bezahlen wollte. Sie war glücklich über den Anblick der tapferen Mama Jackie, dass sie in aller Öffentlichkeit ihr Kind stillt und dass sie so gegen die unglaublichen Dogmen der Gesellschaft ein Statement setzt, ohne es zu wissen1



Jackie war ja nicht die erste Frau, die ihr Kind in der Öffentlichkeit stillte. Aber sie war für die Kellnerin die erste, die sich nicht beschämt umsah und alles verhüllte, nur damit niemand diese „Peinlichkeit“ mitbekommen konnte. Es war ihr egal, dass die Leute guckten und genau dafür bewunderte die Kellnerin Jackie so sehr. Daher der Zettel, mit dieser Botschaft. Sie war einfach dankbar für den Mut von Jackie. Schön oder? Aber wie reagierte jetzt Jackie?

Nicht urteilen

Es ist sowieso verwunderlich, warum Menschen noch immer seltsam reagieren, wenn Frauen in der Öffentlichkeit stillen. Das ist das natürlichste von der Welt oder nicht. Eigentlich sollte das selbstverständlich sein und niemand sollte sich darüber aufregen. Wenn es jemandem nicht passt, kann er ja wegsehen oder gehen! Und Jackie hat nichts falsch gemacht. Ganz im Gegenteil. Sie hat sich an diesem Abend um ihre Familie und vor allem um ihr Baby gekümmert, wie es sich einfach gehört.



Also Jackie und ihr Mann ihre Sachen packten, waren sie einfach nur glücklich. Jackie war froh, dass die Kellnerin nichts von ihrem Mann wollte und dass sie sie sogar noch gelobt hatte, für etwas, was eigentlich normal sein sollte. Jackie war beruhigt und happy, das sich alles so schön aufgelöst hatte. Nichts konnte ihr Glück jetzt noch trüben. So schien es zumindest.

Nächste Seite