Als die Frau den Tisch verließ, gab die Kellnerin ihrem Mann heimlich einen Zettel

ScheuklappenNatürlich war Jackie bewusst, dass sich die Beziehung zu ihrem Mann verändert hatte. Sie waren nicht nur für sich, sie waren eine Familie. Also verbrachte sie viel mehr Zeit mit den Kindern, als mit ihrem Mann. Litt er darunter? War die wenige Zeit ihm zu wenig? Denn wer kleine Kinder hat, weiß auch, dass die Romantik schon stark leidet. Das geht zwar später wieder vorbei, aber die ersten Jahre sind für ein Paar schon eine Belastungsprobe.
Sie hatte sich in letzter Zeit schon öfter Gedanken gemacht, ob sie ihm noch genug wäre. Ob sie genug Aufmerksamkeit auch für ihn hatte. Aber was wollte sie machen? Er sah ja, wie viel Arbeit sie mit Haushalt und Kindern hatte. Es war schwer, dann abends noch die romantische Zuhörerin zu spielen, wenn man so müde war, dass einem die Augen zufielen. Und jetzt machte sie sich erst recht Gedanken, nachdem die Frau ihrem Mann diesen Zettel zugesteckt hatte. War sie ihm nicht mehr genug?
Der Abend war doch ein FamilienabendEigentlich hatten die beiden alleine in die Pizzeria gehen wollen. Ein Abend, nur für sie zu zweit. Aber da sie erst vor kurzem wieder Eltern geworden waren, beschlossen sie, gemeinsam mit den Kindern auszugehen. Dennoch machte sich Jackie hübsch, sie wollte ihrem Mann gefallen und auch selbst mal wieder anders aussehen. Nicht wie immer. Sie hatte sich viel Mühe gegeben, damit dieser Abend etwas Besonderes werden würde.
Aber wie es so ist, es wurde kein angenehmer Abend. Die Familie war unruhig, vor allem das Baby. Es begann zu weinen und so blieb Jacky nichts anderes übrig, als das Kind zu stillen. Die Blicke um sie herum waren eine Mischung aus Staunen und Abscheu. Unglaublich oder? Und Jackie bemerkte noch etwas. Die Kellnerin starrte nicht sie an, sondern ihren Mann. Dieser Abend sollte also ein echter Reinfall werden. Zumindest sah es jetzt so aus.
Junge Mütter brauchen UnterstützungWir wissen auch nicht, was das ist. Sobald Frauen Mütter werden, denken alle, sie können reinreden, ungefragt Ratschläge geben und wissen viel besser, was gut für die Kinder ist, als die Mütter selbst. Jackie wusste das auch. Sie war ja schon eine Weile Mutter und es gewohnt, dass Fremde sie anstarrten und die Art, wie sie mit den Kindern umging, kritisierten. Die Leute finden ja immer was. Man ist zu streng. Oder zu lieb. Man verwöhnt die Kinder zu sehr. Oder, werden sie nicht vernachlässigt?
Und Jackie wusste nur zu gut, wie es ist, in der Öffentlichkeit zu stillen. Das war ihr drittes Kind und die Blicke der Leute hatten sich in den letzten Jahren leider nicht verändert. Für sie war es das Normalste von der Welt, ihr Kind zu stillen, egal wer hier war. Sie saß ja nicht unbedeckt hier. Sie wusste schon, wie man das elegant lösen kann. Aber warum starrte die Kellnerin sie so an und was wollte sie von ihrem Mann?
Alle sahen nur sie anNach drei Kindern war es Jackie ja schon gewohnt, dass die Leute sie anstarrten, während sie ihr Baby stillte. Es störte sie schon gar nicht mehr. Dennoch regte es sie innerlich natürlich auf, dass die Leute nicht einfach normal weiter machten und sogar noch flüsterten und sich über sie unterhielten. Sie tat dann immer so, als würde sie es nicht bemerken und kümmerte sich lieber weiter um ihr Baby. Was ja auch richtig ist.
Aber hier, in dieser Situation, war sie schon sehr gereizt. Sie stillte ihr Baby, die Leute starrten sie an und flüsterten. Dann noch die Kellnerin, die unverwandt sie anstarrte und auch ihren Mann. Sie hatte jetzt wirklich Angst, um ihre Ehe, aber auch, dass die Kellnerin sie jetzt gleich aus dem Lokal werfen würde. Vielleicht fühlte sie sich ja gestört, bzw. wollte nicht, dass andere Gäste gestört werden?
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