Die Tierwelt in Tschernobyl – Wie leben sie nach der Katastrophe?

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Auch in den Gewässern gibt es neues Leben

Man hat viele Untersuchungen angestellt, wie die Natur mit der neuen Situation umgeht. Nicht nur am Land hatten ja Tiere gelebt, sondern auch am Wasser. Otter, Nerze und andere Tiere hatten hier ihren Lebensraum. Haben auch sie überlebt? Um das herauszufinden, hat man eine Unmenge an Fischen ausgebracht, um zu sehen, wer sich die Nahrung holen wird und ob überhaupt noch etwas in und um die Gewässer lebt.



Tatsächlich war nach einer Woche alles aufgefuttert. Das war für die Forscher der Beweis, dass die Tiere am Wasser und im Wasser die Katastrophe wohl auch gut überstanden hatten. Das gab ihnen die Möglichkeit, Kameras auszubringen und sie weiter zu beobachten. Manchmal wundert man sich wirklich, wie zäh die Tierwelt doch ist. Die Menschen hätten hier nicht überleben können, ohne krank zu werden.



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Was ist an den Gerüchten dran?

Die meisten von uns stellen sich ja vor, dass wenn eine Gegend radioaktiv verseucht ist, früher oder später seltsame Monster entstehen. Tiere, die überdimensional groß sind oder irgendwie anders aussehen. Alles wird groß und erinnert eher an Gruselfiguren, als an Lebewesen. Tatsächlich ist dem nicht so. Tiere wachsen nicht mehr durch eine radioaktive Verseuchung, sondern das Gegenteil wäre eher wahrscheinlich.



Allerdings fragen sich viele, warum gerade in der Gegend rund um Tschernobyl in den Gewässern so viele große Katzenfische leben? Der Grund ist einfach. Sie haben hier ihre Ruhe und genügend Nahrung. Das bedeutet, dass sie in aller Ruhe wachsen und gedeihen können und auch mehr fressen können als an anderen Orten. Das bedeutet, ihre Größe ist einfach der ruhigen Gegend geschuldet und hat wohl nichts mit der Katastrophe zu tun.



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Auch seltene Vogelarten fühlen sich hier wohl

Es war fast klar, dass besonders Vögel sich schnell in dem Gebiet ausbreiten würden. Sie sind ja immer über den Dingen und bemerkten wohl damals schnell, dass hier keine Menschen mehr leben und sie sich dementsprechend ungehindert niederlassen konnten. So wie man es auf dem Bild sieht, ließen sie sich auch bald in den leeren Gebäuden nieder und machten sich diese zunutze.



Auch seltene Vogelarten sind nun hier daheim und freuen sich sicher über ihren ungestörten Lebensraum. Hier können sie frei fliegen, müssen keine Angst vor den Menschen haben und können so auch für viel Nachwuchs sorgen. Wir bemerken langsam, jede Katastrophe hat für irgendetwas auch immer einen Nutzen. Hier ist es wohl die Tierwelt, die besonders davon profitieren konnte.



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Besonders Vögel sind am wenigsten gefährdet

Forscher fanden heraus, dass besonders Vögel inzwischen wohl praktisch immun gegen die radioaktive Strahlung sind. Sie haben in ihrem Organismus einen gewissen Stoff, der sie vor Schäden schützen kann. Es scheint so zu sein, dass sie sich dem neuen Lebensraum angepasst haben, also ihr Organismus und sie geben diesen Schutz, den sie gebildet haben, gleich an ihren Nachwuchs weiter.



Das bedeutet, dass sich Vögel wohl am schnellsten angepasst haben, sie und ihre Nachkommen sicher sind vor den Gefahren radioaktiver Strahlung. Das sichert ihnen das Überleben und das ihrer Kinder. Natürlich sind Forscher sehr daran interessiert, wie man diesen Schutz auch auf den Menschen übertragen könnte.

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