Leider konnte Sara nicht herausfinden, wem diese Nummer gehörte und war sehr enttäuscht darüber. Aber dann fiel ihr etwas anderes ein. Man konnte ja wenigstens nachsehen, zu welchem Ort die Vorwahl gehörte, es war eine Festnetznummer gewesen, die sie angerufen hatte. Und dann fiel sie aus allen Wolken. Die Vorwahl gehörte zu dem Ort, zu dem Mark so oft flog!
Dort war er ständig und bis heute hatte sie nicht herausbekommen können, warum das so war. Sie überlegte jetzt, was dahinter steckte. Wenn es ein großer Auftraggeber wäre, hätte sie erstens die Nummer gleich bei der Suchmaschine gefunden und zweitens wäre diese Nummer dann jetzt noch erreichbar. Also was war wirklich los? Hatte Mark eine andere Frau in dieser Stadt?
Sie musste die Wahrheit herausfinden
Jetzt war sie an einem Punkt, an dem es kein Zurück mehr gab. Bisher hatte sie ihrem Mann immer vertraut. Es wäre ihr niemals eingefallen, ihm hinter her zu spionieren oder gar seine Sachen zu durchsuchen. Aber jetzt, wo so viel zusammen gekommen war, blieb ihr bald nichts anderes mehr übrig. Und da Mark nicht mit ihr redete, musste sie selbst nach Antworten suchen.
Sie war einfach nicht mehr bereit, weiterhin nur zu warten, sondern sie wollte jetzt selbst aktiv werden. Es war so viel passiert, auch hatte sich Mark ihr gegenüber so verändert, dass ihr ja gar nichts anderes mehr übrig blieb, als selbst nach der Wahrheit zu suchen. Also ging sie in das Arbeitszimmer ihres Mannes, auch wenn sie sich alles andere als wohl dabei fühlte..
Am PC von Mark
Sara hatte natürlich kein gutes Gefühl, als sie so in das Arbeitszimmer ihres Mannes ging. Das hatte sie bisher noch nie gemacht. Sie machte höchstens mal ein bisschen sauber hier, aber seine Sachen hatte sie noch nie beachtet. Das war einfach ein ungeschriebenes Gesetz zwischen ihnen gewesen und bisher hatte sie ja auch nie einen Grund gehabt, hier zu schnüffeln.
Aber jetzt konnte sie einfach nicht mehr anders. Sie brauchte Antworten. Weil sie niemals vorher an seinem PC gewesen war, hatte Mark auch keine Vorsichtsmaßnahmen getroffen, dass sie nicht rankam, sondern er hatte das Passwort fein säuberlich auf einen Zettel geschrieben und dieser lag unter der Tastatur. Sara schaltete also den PC an und gab das Passwort ein..
Viele Ordner mit Bildern
Sie war froh, dass sie mit dem Passwort wirklich an die Daten kam und starrte erst mal eine Weile auf den Bildschirm. Natürlich gab es Unmengen an Ordnern, voll mit Bildern, Mark war ja schließlich Fotograf. Er hatte auch alles gut sortiert und benannt, so dass sie sehen konnte, dass alle Shootings der vergangenen Jahre sich dort befanden. Es waren jede Menge Ordner und Sara ahnte, es würde eine Weile dauern, sie alle zu durchsuchen.
Es würde Stunden dauern, all die Ordner zu durchforsten und so dachte sie nach, wie sie das beschleunigen könnte. Und dann kam ihr eine Idee. Sie konnte ja gezielter vorgehen. Sie war ja eine kluge Frau und wunderte sich, warum sie nicht gleich auf diese Idee gekommen war. Aber jetzt wusste sie, wie sie vorgehen konnte, damit sie hier nicht stundenlang sitzen müsste.