Bis zu diesem Moment, als er verurteilt worden war, hatte sich Eric wenig Gedanken über sein Tun gemacht. Für ihn war das Leben, das er führte, normal gewesen. Aber diese Haftstrafe hatte ihn zum Nachdenken gebracht. Er wusste, dass er sein Leben von Grund auf ändern müsse und er wusste auch, dass er dabei Hilfe brauchte. Er bekam einen Sozialarbeiter an die Seite gestellt und dieser riet ihm, sich doch bei seinem Bruder zu melden.
Selbst die Eltern von Mark und Eric hatten ihr Leben geändert und rieten ihrem Sohn, doch wieder Kontakt zu seinem Zwilling aufzunehmen. Man fand ihn über die sozialen Medien und Eric rief seinen Bruder an. Dieser war aus allen Wolken gefallen, als er von ihm hörte und von seinem Schicksal. Aber er erklärte sich auch bereit, ihm zu helfen. Er war ja doch sein Bruder..
Die Kaution für Eric
Es bestand die Chance, dass Eric auf Kaution freigelassen wurde. Auch bestand die Chance, dass er einer Haftstrafe entgehen könnte, sofern jemand für ihn bürgen würde. All das erzählte man Mark am Telefon und er wusste, er wollte seinem Bruder helfen. Aber er wollte auch nicht alles seiner Frau erzählen, es war ja doch nicht die beste Familie, aus der er kam und bisher hatte er Sara nichts davon erzählt. Für die Kaution brauchte er jedoch das Geld.
Das erklärte also die Sache mit dem überzogenen Konto. Er konnte ihr nichts erzählen und so erfand er die Story von dem angeblichen Start-Up Unternehmen. Das Geld war für Eric gedacht gewesen. Er war nicht stolz darauf, aber er konnte einfach nicht ehrlich sein, noch nicht. Das wollte er ihr später mal alles in Ruhe erklären. Aber Sara war schneller gewesen..
Das erklärte auch die Reisen
Jetzt verstand Sara auch, warum er so oft an diesen geheimnisvollen Ort gereist war. Mark wollte, dass sein Bruder wirklich wieder auf die Beine kam und so flog er so oft es ging dorthin, um die Zukunft seines Bruders zu sichern. Jetzt wollte er für ihn da sein, weil er ihn ja auch so dringend brauchte. Was wäre Mark für ein Bruder, wenn er ihn im Stich gelassen hätte? Der Anruf, den Sara eines Abends annahm, war übrigens auch von Eric gewesen. Dieser hatte vergessen, dass Mark nicht daheim war und schnell aufgelegt, als er Sara hörte.
Sara wurde klar, dass Mark also schon seit geraumer Zeit für seinen Bruder sorgte und dafür, dass er eine Chance hatte. Er fand ein Zuhause, fand eine Frau und Mark beobachtete stolz, wie er endlich sein Leben in den Griff bekam. Aus dem schwarzen Schaf war ein normaler Bürger geworden. Er wollte auch Sara von ihm erzählen, aber diese war ja schneller gewesen und so hatten sich die Ereignisse überschlagen.
Das Leben in den Griff bekommen
Mark flog also so oft es ging zu Eric und half ihm, eine Wohnung zu finden und auch eine Arbeit. Das war der schwierigste Teil, denn als Vorbestrafter war Eric auf dem Arbeitsmarkt nicht gerade begehrt. Aber dann erklärte sich die Stadt bereit, ihn bei der Müllabfuhr zu beschäftigen und Eric nahm diese Chance wahr. Dann lernte er auch noch eine Frau kennen.
Sie verliebten sich und die Frau wusste um Erics Vergangenheit, da er sich aber so bemühte, sein Leben in den Griff zu bekommen, sah sie keine Veranlassung, ihm nicht auch eine Chance zu geben. Die beiden zogen schon nach kurzer Zeit zusammen und wurden eine glückliche Familie, denn die Frau hatte schon Kinder, die sie mit in die Beziehung brachte. Sara hatte sich die Ähnlichkeit zu Mark also nur eingebildet..