Der Schiffskoch überlebte zwei Tage unter Wasser!

Die viel wichtigere Frage ist aber, wie hat Okene sich gefühlt, all die Stunden? Es waren knapp 60 Stunden. Überlegt Euch das mal. So eine lange Zeit in Angst und Not. Ohne weglaufen zu können, ohne Hilfe holen zu können. Okene war da unter Wasser und dachte sicher nicht, dass er das ganze trotz der Luftblase überleben würde. Spätestens nach einem Tag hätte wohl jeder von uns die Hoffnung schon fast aufgegeben.



Er selbst sagt, er hatte unglaublichen Durst gehabt. Das war viel schlimmer gewesen als der Mangel an Nahrung. Er hatte Durst und es gab weit und breit nichts anderes als dieses salzige Wasser des Meeres. Gruselig! Er hat einiges von dem Wasser abbekommen und diese hat ihm wirklich die Haut von der Zunge gelöst..Wie war ihm zumute, als er die Taucher endlich hörte? Glaubte er selbst noch an seine Rettung?
Ja, er glaubte an seine Rettung. Er war unglaublich froh, als er die Taucher draußen hörte und begann sofort damit, auf sich aufmerksam zu machen. Zu seinem Glück taten die Retter das Klopfen von ihm nicht als Zufall ab, sondern kamen sofort auf die Idee, dass dort noch jemand leben könnte! Seine Rettung allerdings war gar nicht so einfach, wie man vielleicht denken könnte.



Es waren gleich mehrere Probleme, die man nicht ignorieren sollte in so einem Fall, der ja zum Glück nicht allzu häufig auftaucht. Okene war zwei Tage im Wasser gewesen, richtig tief im Wasser. Das bedeutete, dass er die Luftverhältnisse, bzw. den Druck da unten bereits gewöhnt war. Aber die Retter wussten genau, was sie zu tun hatten. Sie kannten sich zum Glück gut aus. Sonst wäre es für Okene doch noch gefährlich geworden.
Okene war ja in 30 Metern Tiefe, das nicht erst seit einer Stunde sondern seit fast 60 Stunden. Das sind mehr als 2 volle Tage plus ein halber Tag obendrauf! Die Retter überlegten, dass sie ihn nicht einfach an die Oberfläche des Meeres bringen könnten, weil der Druck für seine Lungen sonst viel zu arg wäre und man weiß ja, was bei einem zu starken Druckunterschied mit Lungen passieren kann..



Die Taucher schwammen zu Okene und setzten ihm erst mal eine Taucherglocke auf den Kopf. So konnte er langsam in eine Rettungsglocke gebracht werden. Und wer jetzt denkt, das reichte, um ihn sofort an die Oberfläche zu bringen, irrt. Da gehört noch mehr dazu. Die Rettungsglocke wiederum wurde an eine Dekompressionskammer des Schiffes, welches den Rettern gehörte, angedockt. Wie lange musste Okene dort verbleiben?
Man denkt, so eine Stunde oder zwei sollten ausreichen, damit der Druckausgleich erfolgt ist und Okene sicher wieder an Land gebracht werden könnte. Aber nein, wir wissen einfach zu wenig über solche außergewöhnlichen Umstände. Gut, dass die Retter mehr davon verstehen. Okene musste zwei Tage in dieser Kammer verbringen! Noch mal zwei Tage, nach dem er schon 60 Stunden unter Wasser verbringen musste..



Aber wenn man Okene fragt, war ihm alles egal. Er verbrachte gerne auch noch diese zwei Tage in dieser Kammer. Er war in Sicherheit, er wusste, nach den zwei Tagen würde er seine Familie wiedersehen und was das Wichtigste war, er hat das überlebt, was außer ihm kein anderer geschafft hatte. Ein echtes Wunder war hier geschehen, als der Schlepper sank. Okene wird wohl sein Leben lang dafür dankbar sein!