Die Tierwelt in Tschernobyl – Wie leben sie nach der Katastrophe?

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Auch Füchse ließen sich dort nieder

Auch Rotfüchse wurden auf den Kameras entdeckt. Offensichtlich kommt auch ihr Organismus mit der Strahlung, die dort ja noch vorhanden ist, klar. Sie sind Menschen gegenüber sehr zutraulich und lassen sich auch gerne von ihnen füttern. Von wegen, der Fuchs mag keine Menschen. Das haben wir schon aus anderen Berichten mitbekommen, dass sie sich sogar sehr freundlich gegenüber Menschen benehmen können.



Sie freuen sich sogar, wenn sie mal Menschen hier entdecken. Sie holen sich etwas zu futtern und gehen dann wieder. Ob Tiere sich darüber wundern, dass man ihnen eine so große Fläche einfach überlassen hat? Oder nehmen sie das einfach dankbar an und breiten sich aus? So wird es sein. Tiere sind nun mal nicht wie Menschen. Sie lassen sich dort nieder, wo sie ihre Ruhe haben.



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Auch andere Tiere nahmen Tschernobyl für sich ein

Vorher hatte man in der Ukraine schon seit vielen Jahren keine Braunbären mehr gesichtet. Aber nach der Katastrophe siedelten auch sie sich wieder an. Seit dem Jahr 2014 sah man gehäuft wieder diese Tierart in der Gegend. Zuerst war man sich nicht sicher, aber Videoaufnahmen belegten, dass auch sie sich hier sehr wohl fühlen.



Sie finden hier sogar den perfekten Lebensraum. Es haben sich ja viele Tierarten niedergelassen, so dass der Braunbär genügend Auswahl bei der Nahrung hat. Allerdings beobachten die Forscher auch genau, wie weit sich der Braunbär ausbreitet, es gibt ja auch noch die Gefahr, dass er sich zu weit an die dann doch wieder an die nahe liegenden bevölkerten Städte heranwagt.



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Der beste Freund des Menschen

Wir wissen jetzt also, dass sich viele Wildtiere in Tschernobyl niedergelassen haben und das Leben dort offenbar genießen. Aber an Hunde denkt man nicht automatisch. Eigentlich ist das logisch. Die Menschen mussten schnell ihre Heimat verlassen und so blieben sicherlich damals auch viele Hunde zurück. Diese überlebten und pflanzten sich fort. Die logische Folge, noch heute streunen Hunde durch die Gegend dort. Die Nachkommen, der damals verlassenen Hunde.



Was sie besonders eindrucksvoll zeigen, dass sie uns Menschen wohl gar nicht so sehr brauchen, wie wir immer dachten. Sie kommen auch alleine klar. Sie holen sich ihre Nahrung und haben sich selbst als Gesellschaft. Tatsächlich sind die Hunde die Tierart, die seit Beginn der Katastrophe dort überlebt haben und somit zu den ältesten Einwohnern von Tschernobyl zählen.



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Auch seltene Tierarten leben hier

Selbst Wildpferde leben hier, das aber nicht ganz freiwillig. In den 1990er Jahren brachte man sie in dieser Gegend aus, wohl um zu sehen, wie sie sich verhalten, ob sie überleben, ob sie klar kommen. Es ist eine seltene Wildpferde Sorte, es handelt sich um Przewalski Pferde. Diese haben sich im Laufe der Jahre mit den damals hier lebenden Pferden vermählt und ja, es gibt auch Nachkommen.



Das besondere daran, diese Wildpferde Art hat sonst auf der Welt wohl kaum Überlebenschancen. Aber hier, ohne Menschen, in der Gesellschaft der anderen Pferde konnten sie sich ausbreiten und fühlen sich offenbar sehr wohl. Forscher entdeckten damals schnell das Potential, hier in dieser Gegend gefährdete Tiere leben zu lassen, so dass das Überleben ihrer Gattung gesichert war.



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