Wyatt und sein Team suchten jetzt natürlich die ganze Gegend ab, ob sie noch weitere Hinweise oder gar Beweise auf die Arche finden würden. Sie fanden riesige alte Steine, in die Löcher gebohrt worden waren. Fasold vermutete, dass es sich dabei um „Drogues“ handeln würde, das waren früher Anker, die bei großen Schiffen verwendet wurden, damit sie bei Wind und Wetter stabil blieben. Klar war, dass diese Anker aus einer sehr alten Zeit stammen mussten. Also wieder ein Beweis für die Arche?
Sie konnten es nicht abwarten, ihre Funde zu veröffentlichen. Aber andere Experten waren überzeugt davon, dass hier gar nichts bewiesen war. Der verwendete Frequenz Generator war wohl sehr ungenau und konnte somit gar nichts beweisen. Die Steine, die die Forscher für Anker gehalten hatten, waren eigentlich nur inmitten vieler anderer Steine gewesen und es konnte gut sein, dass allein die Natur die Löcher angebracht hatte. Vielleicht waren es Grabsteine, aber kein Beweis für einen Anker von der Arche Noah. Es war also erst mal klar, dass Durupinar nicht der Landeplatz der Arche war.
Die Legende um die große Flut
Durch die Widerlegungen der anderen Forscher war die Suche nach der Arche Noah wieder mal, wie so oft zuvor, ausgebremst worden. Die Frage war ja, konnte es überhaupt eine Sintflut gegeben haben? Wenn es die Arche gab, musste es zwangsläufig die Flut gegeben haben. Ohne Flut keine Arche, das war logisch. Also mussten die Forscher sich erst mal auf die Suche nach Antworten zu dieser Frage begeben.
Viele überlieferte Berichte zeugten von einer riesigen Flut. Viele Kulturen auf der ganzen Welt waren überzeugt davon, dass es sie gegeben hatte. Eine riesige Flut, die alles vernichtet hatte, was zu dieser Zeit auf der Erde lebte. Alle Kulturen glaubten an einen Gott oder eine mächtige Kraft, die dafür gesorgt hatte. Konnten das alles nur Legenden sein oder war doch etwas dran? So viele Kulturen konnten sich doch nicht irren?
Das Gilgamesch-Epos
Auf der Suche nach Berichten stieß man unweigerlich auf den größten und vor allem vollständigsten Bericht über die Sintflut. Der „Gilgamesch Epos“ aus Babylonien. Der vor tausenden Jahren auf Steintafeln gemeiselt worden war. Diese Geschichte erzählt vom König Gilgamesch, der auf der Suche nach dem ewigen Leben war und zu diesem Zweck die ganze Erde bereiste. Auf seiner Reise hat er dann Utnapishtim getroffen, einen weisen und alten Mann, der mit seiner Frau gemeinsam seit ewigen Zeiten lebte und wohl auch unsterblich war. Natürlich wollte Gilgamesch von ihm wissen, wie es dazu kam und dieser berichtete ihm, dass die Götter eines Tages die Welt überflutet hatten, alles Leben auslöschten. Einer der Götter, Ea, warnte jedoch Utnapishtim vorher und er sollte ein großes Boot bauen, welches ihn und die Tiere retten sollte.
Also sammelte Utnapishtim Arbeiter ein und das nötige Material, um das riesige Schiff zu bauen. Es war am Ende groß genug, dass es ihn, seine Familie, die Arbeiter und die Tiere seines Landes beherbergen konnte. Als das Schiff fertig war und sie sich kaum darauf befanden, öffnete der Himmel seine Schleusen und die Welt wurde überflutet. Viele Tage und Nächte trieben sie mit ihrem Schiff über die unruhigen Wasser, Stürme tobten und es schien kein Ende zu nehmen. Aber eines Tages waren die Winde ruhig und Utnapishtim öffnete eine der Luken, um eine Taube fliegen zu lassen. Er und seine Leute merkten, dass sie auf einem großen Berg gestrandet waren. Utnapishtim ließ die Tiere frei. Wie man sieht, ist es fast die gleiche Geschichte, wie wir sie aus der Bibel kennen. Nur dass die Hauptperson Utnapishtim heißt und nicht Noah. Das Interessante an diesen Tafeln: Diese wurden lange Zeit vor den Schriften der Bibel erstellt.
Natürlich gibt es Abweichungen
Wenn man jetzt genau hinsieht, erkennt man wohl die Unterschiede zwischen den Legenden. Noah war zum Beispiel angewiesen worden, von jedem Tier ein Paar mitzunehmen, Utnapishtim nahm nur die Tiere seines Gutes mit. Sieben Paare von jeder Art reiner Tiere, jede Art von Vögeln, und ein Paar von jeder Art von unreinen Tieren sollte mit auf die Arche. Also hätte Utnapishtim nur sehr wenige Arten gerettet.
Dennoch ist klar, dass die beiden Geschichten schon sehr ähnlich sind. Und eine Expedition im Jahr 2007 könnte jeden Zweifel an der Arche von Noah ausgeräumt haben. Die „Arche Noah Ministries International“, kurz NAMI hatte beschlossen, ein weiteres Forscherteam auf den Ararat zu entsenden, um endlich Beweise für die Arche zu sichern. War ihnen das gelungen?