Nachdem dieser Astronaut für 300 Tage im All war, erwartete ihn eine andere Welt

Ein zerstörter Hoffnungsschimmer

Als Sergei die Nachricht bekam, dass sich eine neue Mannschaft auf dem Weg machte, die ihm schließlich die neuen Vorräte und Ausrüstung für seine lange Reise brachten, hatte er zum ersten Mal die Hoffnung, dass er wieder nach Hause darf, sobald er von einem anderen der kommenden Astro- und Kosmonauten ersetzt werden würde. Doch als schließlich keiner dabei war, der ihn ersetzen könnte, da das erforderliche Können dann fehlen würde, war er sehr niedergeschlagen. Immerhin brachten ihm die neuen Vorräte eine temporäre Ablenkung.



Eines der neuen Ausrüstungsgüter war ein neuer Satellit für Sergei, mit dem er arbeiten konnte. Dies war eine gute Beschäftigung für einige Zeit, doch sollte dies nicht von Dauer sein. Denn nach all diesen Monaten im All, machte sich das Gefühl von Einsamkeit immer mehr bemerkbar. Denn auch wenn einige neue Kollegen dort oben waren, war Sergei immer noch größtenteils allein. Die Raumstation war groß und jeder hatte seinen eigenen Ort, an dem er arbeitete.
Der Fall der Sowjetunion

Das Ende des kalten Krieges war gekommen - am 26.12.1991 zerfiel die Sowjetunion endgültig. Dies bedeutete für Sergei, dass er so oder so in ein anderes Land zurückkehren würde, das er zu Beginn seiner Reise verlassen hatte. Und auch das russische Raumfahrtprogramm könnte womöglich nun andere Ziele haben, als es noch zu Anfang der Fall war. Sieben Monate waren schon vergangen, seitdem Sergei im All war und seine Arbeit vollbrachte. Was sollte das Ende der Sowjetunion nun für ihn bedeuten?



Ungeachtet der Ereignisse seines Landes, arbeitete Sergei weiterhin hart und vertraute den Mitarbeitern der Flugkontrolle, die ihn hoffentlich irgendwann wieder nach Hause bringen sollten. Trotz der ganzen Änderungen im Land, hatte das russische Raumfahrtprogramm nach wie vor keine finanziellen Mittel dafür, die Astro- und Kosmonauten wieder nach Hause zu bringen, die dort schon seit etlicher Zeit festsaßen.
Der letzte Bürger im All

In dem Moment, in dem Sergei in der Raumstation etliche Kilometer über der Erde gefangen war, war ihm nicht bewusst, dass er mittlerweile der letzte UdSSR-Bürger auf der gesamten Welt sein würde. Nachdem er vor vielen Monaten von einer nicht mehr existenten Regierung auf eine Reise in den Weltraum geschickt worden war, arbeitete er fleißig daran, seine Mission zu vollenden. Und das alles während er eine Uniform trug, die eine Flagge auf sich hatte, die nichts mehr zu bedeuten schien.



Es schien einen Hoffnungsschimmer für Sergei zu geben, als die neue Regierung damit anfing zu versuchen, Sergei endlich nach Hause fliegen zu können. Erst versuchten sie, einen Deal für einen Teil der Raumstation Mir auszuhandeln, welcher ermöglichen würde, dass genug Geld für Sergeis Rückflug vorhanden sein würde. Dieser Plan scheiterte jedoch unmittelbar. Also musste ein Ersatz für Sergei gefunden werden, die die selben Fähigkeiten wie er hatte.
Mission Control ruft an

Als der März begann, war Sergei schon unglaubliche zehn Monate im Weltraum, genauer gesagt auf der Raumstation Mir. Ursprünglich war seine Mission nur auf schlappe fünf Monate ausgelegt, wofür er auch hart trainiert hatte. Zudem sind schon drei Monate vergangen, seitdem seine ursprüngliche Regierung gefallen war. Doch nach all dieser Zeit schien langsam auch Sergeis Körper zu leiden, denn die ersten Auswirkungen der dauerhaften Schwerelosigkeitsbelastung setzten ein und sein Körper wurde schwächer.



Sergei machte sich Sorgen, dass seine Reise noch viel länger andauern würde, da er in jedem Moment spürte, wie sein Körper immer mehr zu versagen schien. Doch als er einen wichtigen Anruf erhielt, bekam er direkt wieder Hoffnung. Der Anruf kam vom Mission Control Center, die ihm mitteilten, dass sie endlich einen Ersatz für seine Flugingenieurs-Fähigkeiten gefunden haben! Zudem wurde ihm aufgetragen, sich auf die Rückreise bereitzumachen.
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