9. Immer wärmeres KlimaDie Sache ist ja noch viel schlimmer, wenn wir ehrlich sind. Durch den Klimawandel wird die Baumwanze sicher nicht das einzige Wesen sein, dass sich plötzlich auch in anderen Ländern wohlfühlen wird, wo es früher nie heimisch geworden wäre. Früher war es bei uns wesentlich kälter. Es lag Wochen, wenn nicht Monate lang der Schnee und nichts konnte darunter problemlos überwintern. Aber jetzt häufen sich Winter, wo man schon froh sein kann, wenn es überhaupt mal schneit. Und so können viele Insekten einfach überwintern, sogar im Freien, ohne dass es ihnen viel ausmachen würde. Daher ist der Kampf gegen den Klimawandel aus so vielen Gründen wichtig. Sicher nicht nur wegen einer Baumwanze.

10. Auch die Schweiz ist bei ihnen beliebtNicht nur bei uns werden diese Baumwanzen ständig gesichtet, sondern auch in der Schweiz. Untersuchungen ergaben, dass die Baumwanze mittlerweile schon in der Hälfte des Landes heimisch geworden ist. Willkommen sind sie natürlich nicht. Niemand möchte sie bei sich haben. Und Experten sind sich sicher, dass es noch viele weitere Tierarten geben wird, die bald bei uns heimisch werden. Früher war es einfach anders. Nicht nur, dass das Klima ein völlig anderes war, es gab auch nicht so viel Verkehr rund um den Globus. Da blieben die Tiere dort, wo sie waren. Aber heute, wo jeden Tag Schiffe, Flugzeuge, alle möglichen Verkehrsmittel über den ganzen Erdball verkehren, reisen Tiere eben auch mit und manche bleiben dann da. Wie eben auch die marmorierte Baumwanze.

11. Ein weiterer ExperteEs gibt inzwischen viele Forscher auf der Welt, die genau solche Umsiedlungen beobachten und versuchen, die Gründe dafür zu finden und genau zu erklären. Einer dieser Experten ist Dr. Tim Haye und er arbeitet am Zentrum für „Agriculture and Biosciences“. Er hat sich tatsächlich auf die Baumwanzen spezialisiert, zumindest weiß er am meisten darüber. Auch er wollte wissen, wie es möglich ist, das eine Tierart, die eigentlich in Asien und auch den USA heimisch ist, einfach nach Europa siedeln kann. Und warum sie sich dort so heimisch fühlt. Seine wichtigsten Erkenntnisse kannst du auf der Homepage des Institutes nachlesen. Diese wurden im September 2020 dort veröffentlicht. Die wichtigsten Erkenntnisse verraten wir dir aber hier.

12.Der Klimawandel sorgt für neue ArtenDer Experte erklärte im Interview: „Es gibt klare Beweise dafür, dass der Klimawandel bereits die Arten verändert.” All das hat Einfluss darauf, wie sehr sich Arten ausbreiten, wie lange sie leben und vor allem wo sie eben leben. Sie verändern sich, passen sich an, wo sie gerade sind. Der Klimawandel macht das möglich. Weiter erklärt er: „Es ist offensichtlich, dass die Anzahl der invasiven Arten ansteigen wird, wobei ihnen der Klimawandel bei der Ansiedlung hilft. Der nord-westliche Teil der Schweiz könnte der perfekte Lebensraum für H. Halys werden.” Das würde bedeuten, dass besonders die Schweiz zukünftig die bevorzugte Heimat dieser Käfer wird. Das sind sicher keine erfreulichen Nachrichten für die Eidgenossen.